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Rückblick Dorffest 2021

Eins können wir wohl alle unterschreiben: unser Dorffest zur 725 Jahrfeier war ein voller Erfolg! 

Um das Fest noch einmal Revue passieren zulassen, findet ihr hier die Festrede von unserem Ortsbürgermeister Ingolf Meyer, sowie eine kleine Bildergalerie.

 

„Die Geschichte eines Ortes wird in erster Linie durch das Leben und die Leistung seiner Bewohner geprägt. Wenn man hierzu noch die geographische Lage betrachtet, kann man abschätzen, wie lebens- und liebenswert ein Ort ist. Wer gegen Abend von der B1 nach Detershagen abbiegt, den fallen zuerst die von der Abendsonne roterleuchteten Zielitzer Alpen auf. Davor fast schwarz und sogar etwas bedrohlich zeichnet sich der Detershagener Wald ab. Unseren Ort kann man bis dahin nur erahnen. Eingebettet von den Beekearmen und von riesigen Erlen und Weiden umgeben, kuschelt sich unser Dorf fast wie ein übergroßes Adlernest auf der kleinen Beeke – Insel. Erst nach der letzten Biegung der Kreisstraße öffnet sich der Blick auf unseren schönen Ort.

Als Kind wohnte ich in der Beekestraße. Eine staubige Sandpiste mit herrlichen Schlaglöchern und großen Kuhlen. So sahen wir Kinder das jedenfalls. Besonders nach langen intensiven Regenfällen, früher gab es so etwas noch, verwandelte sich unsere Straße in eine Seenlandschaft. Ach was hatten wir Spaß! Bis wir abends mit den dreckigen Klamotten nach Hause mussten. Da war der Spaß ganz schnell vorbei. Ja, ich kann sagen, wir hatten unseren Spielplatz gleich vor der Tür, denn Autos fuhren ja sehr selten. In unserer Fantasie waren auch fast jeden Tag die Helden aus unserer Kindheit anwesend. Ob Winnetou, Old Shatterhand, Gojko Mitic oder d`Artangnan mit seinen Musketieren. Unserer Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Wir hatten eine wunderschöne und geborgene Kindheit. Jeder kannte jeden, so dass wir trotz aller Freiheiten nie alleingelassen waren. Und irgendwo duftete es immer nach frischgebackenem Kuchen. So wurden aus Kindern Jugendliche und aus Jugendlichen Erwachsene, von denen viele unserem Dorf erhalten blieben.

In unserem Ort wurde das kulturelle und aktive Leben schon immer von ganz besonderen Menschen geprägt. Es gibt da diesen Satz: Es helfen immer nur dieselben, aber genau das sind die Menschen, die so einen Ort gestalten. Hier ein paar Namen als Beispiel für solche Menschen, die zwar nicht mehr unter uns sind, aber ihren Fingerabdruck hinterlassen haben. Siegfried Jacobs, Richard Endert, Dietmar Czonga, Eberhard Gohla, Albrecht Müller, Gerhard Meyer, Herbert Gerbig und Alfred Bartningkat. Bitte seht mir nach, dass ich garantiert den einen oder anderen nicht aufgezählt habe. Umso grandioser ist es, dass sich heute der aktive Kern unserer Ortschaft aus den Kindern dieser Männer bildet. Dieser wird durch fleißige Neudetershagener ergänzt, wie man bei den Mitgliedern unseres Sport- und Heimatvereins sehen kann.

In meinem Vorwort zu unserer Festschrift schrieb ich den Satz: Wer nie den Detershagener Sand unter seinen Füßen spürte, wird nie ein Detershagener. Dieser Satz stammt von meinem Amtsvorgänger Klaus Kruttke. Er, der noch in Detershagen Geborene, wusste genau wovon er sprach.

Dieser Klaus Kruttke war es dann auch, der Mitte der 90ziger Jahre das Amt des Bürgermeisters übernahm und mit Hilfe des Dorferneuerungsprogramms aus dem kleinen staubigen Dorf eine schicke Ortschaft formte. Gleichzeitig entstanden zwei schöne Neubaugebiete, durch die sich unsere Einwohnerzahl verdoppelte. Durch die sehr gute Arbeit, unseres leider viel zu früh verstorbenen Klaus Kruttke, konnte ich mich voll und ganz auf das kulturelle Zusammenleben der neuen und alten Detershagener konzentrieren. Mein Ziel ist es bis heute alle neuen Einwohner in unsere Ortschaft zu integrieren. Aus diesem Grund gründeten wir im Jahre 2017 den Sport- und Heimatverein Detershagen. Trotz anfänglicher Unkenrufe war und ist der Verein ein voller Erfolg für unsere Ortschaft. So zeigt es immer wieder, wie wichtig es ist, dass alle an einen Strang ziehen.

Bei so viel Vergangenheit sollen wir auch nach vorn schauen. Was wollen wir erreichen? Ich wünsche mir ein besseres Internet, eine bessere Busanbindung zur Kreisstadt, befestigte Radwege zur Kreisstadt und zu unseren Nachbarortschaften abseits des Autoverkehrs, eine bessere Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung auf Augenhöhe, und zurzeit unser wichtigstes Projekt, die Fertigstellung unseres Sport- und Freizeitzentrums. Hier, liebe Gäste, braucht unser Sport -und Heimatverein jede helfende Hand und jeden Euro!

Liebe Gäste, Einwohner und Freunde! 725 Jahre Detershagen! Das ist eine lange Zeit und wir durften einen Teil davon mitgestalten. Darauf bin ich sehr stolz!“